Schufascore: Werte verbessern und wieder kreditwürdig werden

Sie möchten einen Kredit aufnehmen, eine Kreditkarte beantragen oder einen Handyvertrag abschließen.

Aber dabei gibt es einige Schwierigkeiten.

Vielleicht wundern Sie sich über besonders schlechte Vertragskonditionen. Oder ein Vertragsabschluss wird von vornherein versagt.

Wenn dies der Fall ist, erkundigen Sie sich unbedingt bei Ihrem Vertragspartner nach dem genauen Grund.

In den meisten Fällen ist ein schlechter SCHUFA Score ausschlaggebend.

Sinnvoller ist es allerdings, die oben geschilderte Situation niemals eintreten zu lassen.

Präventives Handeln ist gefragt.

Mit einer Eigenauskunft (kostenlose Datenkopie) lässt sich im Vorhinein feststellen, ob die Notwendigkeit besteht, den SCHUFA Score durch geeignete Maßnahmen zu verbessern. Sie können die kostenlose Datenkopie mehrmals im Jahr anfordern.

Lassen Sie sich dabei nicht von einem augenscheinlich guten Wert beim Basisscore irritieren. Bereits Werte um 95 % können den Abschluss mancher Geschäfte erschweren.

Bei 90 % und weniger gehen viele Unternehmen davon aus, dass die Risiken eines Zahlungsausfalls zu hoch sind.

Zu einem Vertragsabschluss mit angemessenen Konditionen wird es kaum noch kommen.

Nur, wenn sie einen Basisscore in Höhe von 95 % und besser aufweisen, sind Sie vor bösen Überraschungen wirklich sicher.

Die SCHUFA Scorewerte zu verbessern, ist besonders dann möglich, wenn negative Eintragungen aufgrund von Unachtsamkeit entstanden sind.

Schwierig bis unmöglich ist eine Verbesserung, wenn Verbraucher sich in einer finanziellen Notlage befinden.

Werden geeignete Maßnahmen getroffen, verbessert sich der SCHUFA Score schnell. Der Basisscorewert wird alle drei Monate angepasst.

Die einzelnen Branchenscores werden mit jeder Abfrage von Partnerunternehmen aktualisiert.

SCHUFA Score manipulieren?

Verbraucher können den SCHUFA Score beeinflussen, wenn sie dazu geeignete Maßnahmen treffen. Sie können ihren Schufascore aber nicht manipulieren.

Die SCHUFA ermittelt ihre Scorewerte anhand der Daten, die der Wirtschaftsauskunftei bekannt sind. Dazu werden Informationen aus öffentlich zugänglichen und amtlichen Verzeichnissen ausgewertet.

Die überwiegende Mehrzahl der für den Score relevanten Daten stammt aber von den Vertragspartnern der SCHUFA.

Wer seine Scorewerte manipulieren möchte, müsste folglich die Bank oder das Telekommunikationsunternehmen dazu bringen, falsche Angaben weiterzuleiten oder negative Merkmale nicht mitzuteilen.

Damit wird man kein Glück haben. Das liegt auf der Hand.

Maßnahmenkatalog zur Verbesserung des SCHUFA Scores

Negativmerkmale erst gar nicht entstehen zu lassen, ist der beste Weg zu einem guten Scorewert.

Leider ist es jedoch nicht möglich, alle Sachverhalte, die sich auf den Scorewert negativ niederschlagen können, zu beseitigen.

Eine Reihe positiver Eintragungen sorgt für anständige Scorewerte.

Ist das Kind in den Brunnen gefallen, kann versucht werden, negative Auswirkungen in Grenzen zu halten oder im Nachhinein zu beseitigen.

Stellen Sie falsche Eintragungen fest, muss eine Richtigstellung oder eine Löschung erfolgen.

Geben Sie der SCHUFA Futter

Keine Datensätze bei der SCHUFA oder nur sehr wenig Datensätze stellen für die Feststellung der Scorewerte ein Risiko dar.

Der SCHUFA fällt es in solchen Fällen schwer, einen bestimmten Verbraucher einer Vergleichsgruppe zuzuordnen.

Entweder wird überhaupt kein Scorewert ermittelt, oder es werden eher zweifelhafte Merkmale wie der gegenwärtige Wohnort herangezogen.

Deswegen die Empfehlung: Sorgen Sie für positive oder neutrale SCHUFA Einträge.

Richten Sie ein Girokonto ein mit einem ordentlichen Dispositionsrahmen. Kaufen Sie ein Auto auf Kredit und nutzen Sie eine Kreditkarte.

Achten Sie aber peinlich darauf, sich nicht durch allzu viele Kreditprodukte zu verzetteln und vor allem: erfüllen Sie alle Verpflichtungen vertragsgemäß.

Präventive Maßnahmen

Ein guter Basisscore und trotzdem kein Kredit. Vor allem, wenn es um Immobiliendarlehen geht, kann das passieren.

Ein häufiger Grund für dieses Missgeschick sind zu viele Vorkredite. Beide Autos der Familie sind kreditfinanziert. Außerdem laufen noch ein paar Abzahlungskäufe.

Wird alles ordentlich bedient, gibt es keine Auswirkungen auf den Basisscore.

Aber die Vorkredite erscheinen in den Auskünften der Banken und beeinflussen gegebenenfalls den Bankenscore oder den Hypothekenscore negativ.

Bei zu vielen Vorkrediten werden Banken ängstlich. Sie glauben, die Kreditausfallwahrscheinlichkeit erhöht sich dadurch.

Schulden Sie mehrere kleinere Kredite nach Möglichkeit zu einem Darlehen um.

Auch Null Prozent Finanzierungen sind Kredite!

Die Zusammenfassung von Krediten ist eine präventive Maßnahme zur Verbesserung der Scorewerte.

Präventive Maßnahmen zur Verbesserung der SCHUFA Scores werden häufig folgendermaßen zusammengefasst:

Vertragliche Verpflichtungen müssen ordnungsgemäß erfüllt werden. Mahnungen nicht zur Seite legen, sondern den offenen Betrag sofort begleichen.


Finanzdienstleistungen wie Kredite, Konten oder Kreditkarten sollten nur im üblichen Umfang in Anspruch genommen werden.


Hin und wieder hört man den Hinweis, dass Teilzahlungsoptionen bei Kreditkarten gemieden werden sollen.


Ein häufiger Bankenwechsel oder ein häufiger Wechsel bei Girokonten kann den SCHUFA Score negativ beeinflussen.


Gleiches gilt für häufige Kreditanfragen. Achten Sie deshalb darauf, dass im Rahmen eines Kreditvergleichs von den Banken schufaneutrale Konditionenanfrage und keine Kreditanfragen gestellt werden.

Kündigen Sie unnötige Kreditkarten und Girokonten und vermeiden Sie einen zu häufigen Wechsel der Bank.

Dispokredite und Scorewerte sind ein besonderes Thema. Zunächst muss man sich darüber klar werden, was die SCHUFA darüber weiß.

Banken melden die Einrichtung eines Dispokredits. Sie können außerdem die Höhe des Kreditrahmens melden, sind dazu aber nicht verpflichtet.

Die Höhe des Dispos wird deshalb bei der Berechnung von Scorewerten nicht berücksichtigt.

Berücksichtigt wird aber die Einrichtung. Werden Dispokreditkündigungen wegen Überziehungen gemeldet, wird dies ebenfalls berücksichtigt und wirkt sich negativ aus.

In wieweit Bankkunden den Dispokredit in Anspruch nehmen, ob sie den Kreditrahmen ständig ausnutzen oder nicht, wird von den Banken nicht gemeldet, und die SCHUFA berücksichtigt dies bei der Ermittlung von Scorewerten deshalb nicht.

Die Auswirkungen persönlicher Daten

Die SCHUFA speichert einige persönliche Daten. Dazu gehören das Alter, der Wohnort sowie frühere Wohnorte. Diese Daten sollen Einfluss auf die Feststellung der Scores haben.

Angeblich wirken sich zu häufige Wohnungsumzüge eher negativ auf den SCHUFA Score aus.

Das Wohnumfeld (Geoscoring) soll grundsätzlich keine Rolle spielen. Nur, sofern keine anderen Daten vorhanden sind, wird es bei der Scorefeststellung berücksichtigt.

Doch wer wird schon seinen persönlichen Lebensstil nach der SCHUFA richten wollen? Sicherlich ist dies auch keinesfalls sinnvoll.

Das Alter ist ebenfalls ein Scorefaktor. Bei jüngeren Menschen soll sich das Alter negativ auswirken. Wer also 18 Jahre alt ist, muss wohl oder übel mit kleinen Abstrichen bei den Scores rechnen.

Dagegen ist man als Verbraucher im „besten Alter“ angeblich im Vorteil.

Vollständigkeit und Richtigkeit der SCHUFA Datei

Bei der Auswertung der Datenkopie ist es wichtig, auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten zu achten.

Nur wenn alles stimmt, stimmt auch der Scorewert.

Fehler sind häufiger, als allgemein angenommen wird. Beispielsweise können falsche Wohnorte angegeben werden. Oder die SCHUFA hat Löschfristen nicht richtig beachtet.

Die meisten Fehler werden jedoch durch die Vertragspartner der SCHUFA verursacht.

Wichtige Meldungen werden vergessen, oder die Meldung bestimmter Tatbestände ist rechtswidrig und müsste eigentlich gelöscht werden.

Beispiele:

Die Bank vergisst, ein vom Kunden gekündigtes Girokonto abzumelden.

Ein ordnungsgemäß abgewickelter Kredit fehlt in der Schufadatei. Die Zahlung einer offenen Forderung ist nicht vermerkt.

Zu den Möglichkeiten SCHUFA Einträge zu löschen und zum Löschungsverfahren, haben wir in einem gesonderten Beitrag Stellung genommen.

Nicht immer kann die Löschung ohne fachliche Beratung durch eine Verbraucherzentrale oder durch einen auf Schufafragen spezialisierten Anwalt durchgesetzt werden.

Negative Merkmale beseitigen

Negative SCHUFA Eintragungen sollten beseitigt werden, wann immer dies finanziell möglich ist.

Werden offene Forderungen beglichen, bleibt der Eintrag zunächst bestehen. Er erhält aber den Vermerk „erledigt“.

Auch mit erledigten SCHUFA Eintragungen ist es nicht einfach, ein Darlehen zu erhalten. Aber es ist nicht ausgeschlossen.

Anders, wenn sich aus dem übermittelten Branchenscore ergibt, dass offene Negativmerkmale vorhanden sind. Banken beispielsweise werden dann die Ratingstufen N, O oder P mitgeteilt.

Mit solchen Ratingstufen ist eine Kreditvergabe bei Filialbanken und Direktbanken so gut wie ausgeschlossen.

Einträge über nicht titulierte Forderungen werden taggenau drei Jahre nach Ausgleich der Forderung gelöscht. Auf Antrag findet aber eine individuelle Prüfung statt, ob die Speicherung der Daten noch notwendig ist.

Diese im Code of Conduct zwischen Wirtschaftsauskunfteien und Aufsichtsbehörden festgeschriebene Regelung ersetzt die alte Regelung, nach der Forderungen bis 2000 € gelöscht werden können, wenn die Forderung nachweisbar binnen sechs Wochen getilgt wurde.

Einträge wegen eidesstattlicher Versicherung (Vermögensauskunft) und Haftbefehl werden sofort gelöscht, sobald die zuständige Stelle beim Amtsgericht ihrerseits die Löschung aus dem amtlichen Verzeichnis an die SCHUFA weitergeleitet hat.

Voraussetzung für die Löschung aus dem amtlichen Verzeichnis ist der Nachweis, dass die Forderung beglichen wurde. Der Gläubiger muss dies schriftlich bestätigen.

Fazit: Ohne Score sind Geschäftsabschlüsse schwierig

Die überwiegende Zahl der Verbraucher wird niemals Schufaprobleme bekommen. Von negativen SCHUFA Eintragungen ist nur ein geringer Prozentsatz betroffen.

Wer mit Schufaproblemen zu kämpfen hat, könnte natürlich auf eine auf den ersten Blick einfache Lösung verfallen.

Es gibt die Möglichkeit, der SCHUFA die Weitergabe von Daten und von Scorewerten zu untersagen.

Das Problem ist, wer der Weitergabe von Scorewerten widerspricht, klinkt sich praktisch aus dem Geschäftsleben aus.

Kaum ein Anbieter von Kreditgeschäften oder langfristigen Verträgen wird bereit sein, seine Dienstleistungen ohne vorherige Feststellung von Scorewerten zur Verfügung zu stellen.

Wer seine Finanzen im Griff hat, die Tipps in diesem Artikel beherzigt und pünktlich alle Forderungen begleicht, für den sind Scorewerte kein Thema.

Übrigens geht es nicht nur darum, den SCHUFA Score zu verbessern. Weniger bedeutende Wirtschaftsauskunfteien wie Arvato Infoscore oder Creditreform (Boniversum) ermitteln ebenfalls Scorewerte oder bieten ihren Vertragspartnern ähnliche Dienstleistungen an.

Deswegen sind Selbstauskünfte bei diesen Wirtschaftsauskunfteien gleichfalls bedeutend. Die Scores lassen sich nach denselben Grundsätzen verbessern wie der SCHUFA Score.